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Vögel im Sommer füttern Welches Futter für die fleißigen Vogeleltern?

Womit man Vögel im Sommer füttern sollte, wenn Sie Nachwuchs haben, damit auch die jungen Meisen überleben - alles zur Ganzjahresfütterung hier. UND: Machen Sie mit bei der Stunde der Gartenvögel 2023.

Stand: 11.05.2023

Eine junge Meise im Sommer | Bild: mauritius images

Stunde der Gartenvögel

Vom 12. bis 14. Mai 2023 schlägt dieses Jahr wieder die Stunde der Gartenvögel. Eine Stunde die Vögel zählen, die man im Garten, vom Balkon aus oder im Park beobachtet, und diese Vögel dann beim Landesbund für Vogelschutz - LBV oder beim Naturschutzbund melden. Das können Sie online tun oder auch telefonisch. Unter den Links gibt es Meldebögen und Zählhilfe und alle weiteren Infos, die Sie dazu brauchen.
Warum Sie mitmachen sollten? Es macht nicht nur Spaß, Sie helfen damit auch der Wissenschaft und den Umweltschützerinnen und Umweltschützern dabei, den Überblick über das Vorkommen der Gartenvögel zu behalten und Schutzmaßnahmen zu verbessern und zu entwickeln.

Singvögel erkennen

Sehen Sie mal hier - die häufigsten Singvögel finden Sie hier: Heimische Vogelarten. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie auch beim LBV die 30 häufigsten Gartenvögel kennenlernen.

Vögel füttern

Darf oder soll man sogar Vögel wegen des Insektensterbens das ganze Jahr über füttern oder nicht? Darüber sind sich selbst Vogelschützer uneins. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) sieht in der sogenannten Ganzjahresfütterung kein Problem, betont aber, dass sie "weniger zum Erhalt der bedrohten Arten beiträgt, sondern eher den Menschen Spaß macht", so der LBV-Pressesprecher Markus Erlwein. Da sie den Vögeln nicht schadet, sei die Ganzjahresfütterung in Ordnung - vorausgesetzt, man behält dabei die folgenden Punkte im Auge.

Vögel füttern im Sommer bei Regen?

Besonders lange Regenperioden können für alle Singvögel, die gerade brüten, kritisch sein. Denn, so Angelika Nelson vom LBV: "Die Jungvögel müssen mit Eiweiß, also Insekten gefüttert werden und bei Regen fliegen keine Insekten. Bei einigen Tagen Regenwetter hintereinander kann es sein, dass die Brut nicht richtig versorgt werden kann und stirbt." Da kann das Füttern von bestimmtem Futter durch den Menschen hilfreich sein - allerdings muss es anders zusammengesetzt sein als Futter im Winter.

Vögel im Sommer füttern - wie geht es richtig

Der Vogelnachwuchs braucht eiweißreiche Nahrung - jetzt sind Insekten gefragt.

"Im Sommer benötigen die Vögel wegen der Aufzucht ihrer Jungen mehr Eiweiß, also Insekten", erklärt Markus Erlwein. Damit die Jungvögel wachsen können, brauchen sie Insektennahrung, also etwa lebendige Mehlwürmer. Diese sollten neben den üblichen Körnern angeboten werden. Wer sich vor dem Anblick der Würmer scheut, kann auch einfach auf fertige Futtermischungen aus dem Handel zurückgreifen, die Körner "mit Insektenzusatz" anbieten.

Was ist beim Füttern der Vögel im Sommer anders?

Die Hygiene am Futterplatz sollte immer eine große Rolle spielen - ob Sommer oder Winter, so der LBV-Sprecher. Bei warmem Sommerwetter wird sie aber umso wichtiger, weil sich mögliche Keime bei Hitze umso besser ausbilden bzw. vermehren können. Das gründliche Reinigen des Futterplatzes sollte daher wie Auffüllen zur regelmäßigen täglichen Routine jedes Vogelfreundes gehören. Wer sich dabei etwas Zeit und Arbeit sparen will, installiert Futtersilos anstelle von Futterhäuschen - dadurch können die Vögel das Futter nicht so leicht mit ihrem eigenen Kot verschmutzen und das Saubermachen geht schneller.

Hören Sie in unserem Blaue Couch Podcast mit Norbert Schäffer, wie wichtig es ist, unsere Singvögel zu schützen und zu unterstützen - für das gesamte Ökosystem. Und was das Ganze mit unserem Fleischkonsum und dem Rasenmähen zu tun hat:

https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/norbert-schaeffer-biologe-und-vogelschuetzer-ueber-die-bewohner-in-heimischen-gaerten/bayern-1/12389119/

Wie man Vögeln am besten helfen kann

In naturnahen Gärten finden Vögel all das Futter, das sie brauchen, allein.

Vögel das ganze Jahr über zu füttern, ist ok. Woran es den Tieren viel mehr fehlt, sind gesunde Lebensräume, wo sie keinen Schädlingsgiften ausgesetzt sind oder etwa auch ungestört brüten können. Und wo sie sich ihr Futter selbst organisieren können. Wie etwa in naturnahen Gärten. Auch für LBV-Sprecher Erlwein der beste Weg, um Vögel das ganze Jahr über mit Futter zu versorgen: "Wenn Sie etwa beerentragende Sträucher pflanzen und die Samenstände abgeblühter Pflanzen nicht gleich abschneiden, sondern stehen lassen, tun Sie sehr viel für die Vögel in Ihrer Umgebung."

Auch interessant - die Episode zum umweltfreundlichen Gärtnern aus unserem Nachhaltigkeitspodcast "Besser leben":

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/bio-duenger-welcher-bioduenger-ist-gut/bayern-1/12473265/

Kann ich auch noch das Vogelfutter vom Vorjahr verfüttern? Und tun's auch die Meisenknödel aus dem 10-Liter-Eimer? Lesen Sie dazu das Thema Vögel füttern im Winter: Im Winter - Welches Vogelfutter nutzen?


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